Nach seinem Besuch bei Prießnitz realisierte Dr. Schneider zügig den Bau einer Walddusche als Erweiterung seines Therapieplans. Die Patienten wurden mit der Pferdekutsche über die Lindenallee zur Walddusche gefahren. Dr. Schneider empfahl zu Fuß zurück zu gehen, um den Körper durch die Bewegung wieder zu erwärmen.
In einer Anekdote wird von einer mutigen Badefrau berichtet, die an der Badehütte ihren Dienst ausführte. Jeden Morgen nahm sie mit sichtlicher Begeisterung als Erste ein Bad, um damit den zaghaften Patienten die Furcht vor dem kalten Wasser zu nehmen.
„Beim Sturzbad fällt aus einer Höhe von 8 bis 15 Fuß eine weit größere Wassermenge als dies bei Douchen der Fall, frei und ohne von einem höheren Wasserdrucke abzuhängen, auf den Kranken herab. Es findet daher eine allgemeinere, für die betroffenen Theile weniger intensive Einwirkung statt, weshalb das Sturzbad in einzelnen Fällen auch mit Vortheil auf empfindliche Körpertheile, auf Kopf, Brust und Unterleib angewandt werden kann. Die Dauer dieses Bades beträgt zwei bis sechs Minuten.”
„Das Wellenbad wird in einem geräumigen, zwei Fuß hoch mit Wasser gefüllten Badebehälter in sitzender Position genommen. Dabei fällt eine größere Wassermenge in einer Höhe von zwei bis vier Fuß von der Seite auf den Kranken herab, welcher, seinen Körper stets mit den Händen reibend, das Wasser je nach Vorschrift bald mehr auf den Rücken, bald mehr gegen den Unterleib fallen läßt. Die Dauer des Wellenbades ist zwei bis sechs Minuten, je nach der Temperatur des Wassers und der Stärke des Wasserfalles.”
Die beiden letzten Abschnitte sind Zitate aus dem 1853 in Landau
erschienenen Buch von Dr. Schneider:
„Bad Gleisweiler - Wasser-, Molken- und Traubenkuren”.
Der Deutsche Naturheilbund
(Prießnitz-Bund) ist die älteste deutsche
gesundheitliche Laienbewegung.
Seine Schwerpunkte:
Wasser, Licht, Luft, Bewegung und Ernährung.
Der Kneipp-Bund
ist der Dachverband aller Kneipp-Vereine.
Seine Schwerpunkte:
Wasser, Bewegung, Ernährung, Kräuter und Lebensordnung.